Die folgende Reportage schrieb Astrid Becher-Mayr über den Rettungsdienst des DRK-Kreisverbandes Potsdam/Zauch-Belzig e.V. und seine Lehrrettungswache in Teltow.
Kennen Sie die Situation? Sie sind im Auto unterwegs, auf einmal hören Sie ein immer lauter werdendes Martinshorn. Der Anblick eines Rettungswagens mit Blaulicht bereitet ein mulmiges Gefühl: „Hoffentlich fährt er nicht zu mir nach Hause!“
Was passiert bei einem Einsatz eigentlich genau? Wie würde es mir ergehen, wenn ich selbst einmal in eine lebensbedrohliche Situation käme?
Auf einmal sehe ich die Trage vor mir. „Was muss ich denn jetzt machen?“, frage ich. „Sie dürfen gar nichts machen.“, bekomme ich als Antwort. „ Sie sind jetzt versorgt, wir haben Ihren Zustand stabilisiert und können Sie jetzt ins Krankenhaus transportieren.“
Vier Leute stehen um mich herum, acht Hände umfassen und heben mich vom Stuhl auf die Trage. „Eins, zwei, drei!“, hat das Kommando gelautet und schon liege ich auf ihr, werde zugedeckt, bekomme die Tropfflasche in die Hand; die Sauerstoffflasche liegt an meinen Beinen. Einer der Rettungsassistenten, Herr Hartwich, - inzwischen habe ich die kleinen Namensschildchen an den Jacken wahrgenommen – trägt den orangefarbigen, vermeintlichen Koffer, den Corpuls; denn ich bin ja nach wie vor an das Gerät angeschlossen. Überhaupt habe ich das Gefühl, von einem Meer aus Rot-Orange umgeben zu sein: alle tragen rot-orange Jacken und Hosen. Ich fühle zwei feste Gurte um meinen Nacken und die Schultern, es macht „klick“. „Werde ich etwa festgeschnallt?, frage ich. „Nein, aber angeschnallt. Sie wissen doch: im Auto herrscht Anschnallpflicht, das gilt auch für den Rettungswagen.“